Anlässlich des 46. Jahreskongresses des Deutschen Bundesverbandes für Logopädie e.V. (dbl) reisten zwei Vertreterinnen des Deutschschweizer Logopädinnen- und Logopädenverbandes (DLV) nach Mainz. Welche Stadt könnte für einen Kongress von Logopädinnen und Logopäden geeigneter sein, als eine Stadt, in der Johannes Gutenberg den Buchdruck erfunden hat?
Ein besonderer Anlass war der Studierenden-Campus, bei welchem Studierende aus ganz Deutschland und zwei Vertreterinnen aus Frankreich zusammenkamen. Thema des Abends: Die Akademisierung der Logopädie in Deutschland! Diese Ziel scheint klar gesetzt zu sein.
Doch zunächst gilt zu klären, wer welche Ausbildung anbietet. Der allseits bekannte Schweizer Slogan „von Kanton zu Kanton unterschiedlich“ ist bezüglich Logopädieausbildung in Deutschland auf „von Ausbildungsstätte zu Ausbildungsstätte unterschiedlich“ übertragbar. Trotz der heterogenen Namensgebungen in Deutschland scheinen sich die Studierenden und Auszubildenden überraschend einig zu sein: Die Akademisierung muss her! In Deutschland wünscht man sich einen berufsbefähigenden Bachelor als Mindestabschluss für die Logopädie. Doch wie ist dies umzusetzen? In einem enthusiastischen Vortrag von zwei Studentinnen aus Frankreich erfuhren wir vom beherzten Vorgehen der Studierenden: In Frankreich sind kurzerhand 4000 Studierende auf die Strasse gegangen, um für ihr Recht zu kämpfen. Und dies mit Erfolg. Die sichtlich inspirierten deutschen Studierenden diskutierten heiss, wie sie sich die Akademisierung konkret vorstellen und wie sie diese umsetzen könnten. Wir waren begeistert vom Tatendrang und berufspolitischem Engagement der Studierenden.
Neben den vielen Eindrücken vom Kongress wird uns Folgendes in Erinnerung bleiben: Der inspirierende Mut, Tatendrang und Ideenreichtum der Studierenden und die Vernetzung untereinander. Wir nehmen uns vor, auch unsere Schweizer Logopädiestudierenden stärker zu vernetzen.
Irene Bischof, Claudia Poncioni, DLV-Vorstand
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